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Erotik, Akte: Gedanken dazu

Sich in unverhüllter Ganzheit zu sehen und zu zeigen scheint ein unerklärtes Bedürfnis seit Jahrhunderten zu sein. Ich will dies auch gar nicht hinterfragen, es ist ein persönlicher Entscheid jedes Individuums. Das Selbe gilt für Bilder, welche gemeinhin als erotisch bezeichnet werden. Meiner persönlichen Ansicht über die Gestaltung dieser Bilder möchte ich hier aber Ausdruck verleihen.

Nacktheit hat mit Erotik rein gar nichts zu tun. Auch die Frage, ob mehr oder weniger Haut zu sehen sein sollte, stellt sich nicht wirklich. Erotik ist mit Emotion verbunden und hat mit Ausstrahlung zu tun. Diese Ausstrahlung wird wahrgenommen und führt zu gedanklichen Anregungen. Es ist also nicht das visuell Vordergründige, welches ein gutes erotisches Bild "macht", sondern viel eher die Kraft eines festgehaltenen Augenblicks, welcher zu Gedanken über das zu Sehende Anlass bietet und anregt. Bei einem erotischen Shooting, analog einem "normalen", sinnlich positionierten, stelle ich den Menschen und sein Sein, sein Wirken und seinen Ausdruck in den Vordergrund. Natürlich gehört der Körper zum Menschen und er soll seine Rolle in der Bildgestaltung haben. Aber es ist der Mensch, welcher das Bild macht und nicht die Pose oder der Grad der Freizügigkeit gegenüber einem potentiellen Betrachter.

Akte in ihrer reinen Form weichen etwas von den obenstehenden Vorstellungen ab. Hier tritt der Körper (oder Teile davon) in den Vordergrund. Unter Umständen ist der Mensch als Individuum nicht einmal erkenntlich, da der Blick auf das Gesicht erschwert oder gänzlich verwehrt wird. Entsprechend ist hier der Anteil des vom Fotografierenden eingebrachten Teils am fertigen Bild etwas grösser, da der Input des Modells auf den physischen Aspekt "reduziert" wird (Mischformen ausgenommen). Gerade bei dieser Art der Bilder ist es daher für mich sehr wichtig zu erfahren, welche Vorstellungen jemand über das schlussendlich bildlich Festgehaltene hat. Entsprechend sollte dieser Thematik - sollte sie gewünscht sein - bei der Vorbesprechung gebührender Raum gegeben werden.

Und dann?

Die Motivationen für ein Fotoshooting im Bereich Akt und/oder Erotik erlebe ich so weitgefächert, wie die Thematik an sich schon ist. Den Körper heute bildlich festhalten, wie er nie mehr sein wird. Einfach einmal etwas ausprobieren. Den Partner überraschen. Sich selbst überraschen. Pure Freude an schönen Bildern. Zeitzeugnisse. Kleinere und grössere Vorlieben mit der eigenen Person bildlich verschmelzen lassen. Lebensabschnitte bildlich dokumentieren.

Die Antwort, wie nun fotografisch auf die verschiedenen Beweggründe und Motivationen eingegangen werden soll, ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks und immer auch verbunden mit dem Naturell eines Menschen.

Das Thema "Akt" betrachte ich in erster Linie als eine gestalterische Aufgabe, welche von Form, Licht und Schatten lebt. Bildbeispiele gibt es

hier: Formen
und hier: Close ups

Das Thema "Erotik" sehe ich primär mit Emotionen und der Möglichkeit verbunden, der Phantasie Spielraum zu überlassen. Einige Bildbeispiele hierfür gibt es hir zu sehen: Momente

Sich unkenntlich machen und in eine Rolle schlüpfen: Die "Masked Series" nehmen dieses Thema auf. Die Fotos sind hier zu sehen: "The Masked Series"